Montag, 23. März 2015

Von den Schwierigkeiten ein Stück Fleisch zu erkennen

Mein Mann hat von einer seiner zahlreichen beruflichen Reisen vom sehr zu empfehlenden Wildberghof ein 10 - Kilo - Pack Angusrind mitgebracht. Hab ich geöffnet, festgestellt, dass ich besser Metzger gelernt hätte und meine Mama dazu gebeten. Gemeinsam haben wir versucht die verschiedenen Fleischstücke zu identifizieren und ich habe dann alles fein säuberlich verpackt, beschriftet und den Teil eingefroren, den ich nicht gleich verarbeiten konnte. Davon habe ich nun gestern ein mit "Braten" beschriftetes Teil aufgetaut und nach der hier überaus beliebten "Brain"-Methode behandelt. Brain ist ein Freund und Genießer aus Hamburg, der gerne nach der Niedrigtemperaturmethode gart. Also Fleisch anbraten und dann je nach Größe für zwei bis drölfzig Stunden in den Backofen bei 80°. Soweit sogut.

Das Fleisch sah vorzüglich im Backofen aus, roch köstlich und wir freuten uns alle (bis auf das vegetarische Töchterlein) auf den Ablauf der vier Stunden um unsere Messer und Gabeln rein zu stecken. Fürs Töchterlein sollte es zusätzlich Risotto und gebratenen grünen Spargel mit Parmesan geben. 

Der Zeitpunkt des Abendessens näherte sich und frohen Mutes wurde der Angusbraten aus dem Backofen geholt. Beim Aufschneiden mit dem elektrischen Messer wurde mir klar, dass das Gerät (von Oma geerbt) bald ausgeschnitten haben wird. Es war ein zähes Geschäft diesen Braten zu zerlegen.

Auf dem Teller stellte sich jedoch alsbald heraus, dass das Messer völlig in Ordnung ist, und das zähe Geschäft am zähen Stück Fleisch lag. Es hat sich hartnäckig jedem Versuch widersetzt es in mundgerechte Stück zu schneiden und kauen war nahezu unmöglich. Da hatten wir es wohl doch falsch identifiziert...

Gut, dass es noch eine große Schüssel Risotto und den grünen Spargel gab. Wir wurden alle satt und waren trotz enttäuschendem Braten am Ende alle glücklich und zufrieden.

Experimente am Fleisch haben dann ergeben, dass in feine Streifen schneiden und in der sehr heißen Pfanne anbraten zu besseren Ergebnissen führt. Welches Stück wir da genau hatten lässt sich vermutlich nicht mehr herausfinden. Ich hätte wohl wirklich eine Metzgerausbildung machen und nicht meine jungen Jahre auf der Bank vertrödeln sollen.

Doch jetzt zum wirklich leckeren Risotto.


Auch wieder ein Thermomix-Rezept. Lässt sich vermutlich aber mit den angegebenen Mengen auch prima auf die herkömmliche Art im Topf herstellen. 


1 Schalotte wird im Mixtopf für 3 Sekunden auf Stufe 5 zerkleinert. Dazu gibt man 20 g Butter und 20 g Olivenöl und gart die Schalotte für 3 Minuten auf 100 ° mit Stufe 1.
Dann 320 g Risottoreis zugeben  und noch mal für 3 MInuten auf 100 ° mit Stufe 1 laufen lassen.
Anschließend 100 ml Weißwein zufügen und für 1 Minute auf 100 ° wieder mit Stufe 1 erwärmen. Zum Abschluß noch 900 ml Wasser, 1 EL Würzpaste ( oder man nimmt gleich 900 ml Gemüsebrühe ), einen TL Salz und 0,2 g Safran in den Mixtopf dazu und nach 15 Minuten bei 100 ° auf Stufe 1 hat man ein prima Risotto.
Den Mixtopf sollte man aber mit einem Spritzschutz abdecken, z. B. mit dem Garaufsatz.

Wenn das Risotto fertig ist füllt man es in eine Schüssel um, rührt noch 40 g Parmesan und 
einen nicht zu knapp bemessenen EL Butter unter und schon kann man loslegen.

Risotto aus dem Thermomix hielt ich für unmöglich bis ich es zum ersten Mal versucht habe. Es ist köstlich und die Konsistenz absolut perfekt. Meine Kinder sind zwar hartnäckig der Meinung, dass handgerührtes Risotto noch einen Ticken besser ist, haben sich aber mit der Tatsache abgefunden, dass es das nur noch im Einzelfall geben wird. Im Thermomix geht es eben völlig mühelos und ich kann nebenbei noch Gemüse, Fleisch, Salat oder Dessert zubereiten. 


Zum Spargel gibt´s kein echtes Rezept. Ich breche die trockenen Enden ab, schäle ein bisschen dran rum falls notwendig, und schneide die Stangen in mundgerechte Stücke. Dann kommen sie in die heiße Pfanne, werden dort mit einem Schlückchen Olivenöl gebraten bis sie zwar gar sind aber noch Biss haben. Abschließend noch ein paar Parmesanspäne drüber und vielleicht eine Prise Meersalz und am besten sofort essen.

Das widerstandsfähige Angus wird uns diese Woche noch als Zutat in Fahitas beglücken. Geschmacklich ist es wunderbar.

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