Sonntag, 18. Oktober 2015

Nicht nur im Herbst, aber da besonders gerne.. mein Linsensalat

Irgendwie passt er am besten in den Herbst. Wenn es kälter wird bekomme ich Lust auf Deftiges, aber zu deftig darf es dann auch nicht sein. Einer meiner herbstlichen Lieblinge ist der Linsensalat. Man kann ihn einfach so alleine essen, er passt aber auch ganz prima zu Barbarie Entenbrust und anderem Fleisch. Und er ist ganz simpel, geht schnell, hält sich im Kühlschrank ein paar Tage und wird dabei nur besser. Also ein dankbares Rezept.

Am liebsten mache ich ihn mit Belugalinsen. Die gewöhnlichen Tellerlinsen, die man für Eintopf verwendet, zerfallen zu schnell. Braune Berglinsen funktionieren auch gut, aber die schwarzen Belugalinsen sehen am schönsten aus. Das Auge isst ja schließlich mit. Man bekommt sie mittlerweile in fast jedem gut sortierten Supermarkt, und falls da nicht, dann auf jeden Fall in Naturkostläden oder im Allnatura-Kaufhaus. Linsen sind eiweißreich, wie alle Hülsenfrüchte, und man kann sie einem Veggieschneckchen gut servieren. Das isst sie nämlich auch gerne.


Die Linsen werden in Gemüsebrühe gar, aber nicht zu Mus gekocht. Dann abgießen und abtropfen lassen. Den Rest der Zutaten einfach klein schneiden und untermischen. Genaue Mengenangaben sind allerdings schwierig. Ich mag es gern ein bisschen essigsauer und das ist nicht Jedermanns Geschmack. Deshalb schreibe ich alle Zutaten auf und Nachkocher schmecken einfach nach eigenem Gusto ab.

Man braucht in etwa folgendes:

1 Packung Belugalinsen
1 Bund Frühlingszwiebeln ( in feine Ringe geschnitten )
2 Birnen ( mittelweich und in Würfelchen )
Melfor Essig
etwas Balsamico
Olivenöl
etwas Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer

Am besten macht man den Salat schon am Vortag oder am Morgen, wenn man ihn am Abend essen will. Die Linsen schlucken irgendwie sehr viel Salz und meist ist er beim Abschmecken vorm Servieren dann doch zu lasch und muss nachgewürzt werden. Kürbiskernöl muss nicht unbedingt mit dazu, aber ich mag diesen nussigen Geschmack schon gern dran. Wenn man gerade keins hat, dann geht auch Haselnuss- oder Walnussöl. 

Für mich ist der Linsensalat mit rosa gebratener Entenbrust ein echtes Sonntagsessen. An die gewöhnliche Samstagsmittaglinsensuppe erinnert er nur noch entfernt. 

Freitag, 2. Oktober 2015

Ist das noch Shortbread? Passt jedenfalls vorzüglich zu Wein


Ich hab es ja nicht so mit Süßkram. Den backe ich zwar total gerne, aber meine Leidenschaft liegt mehr im salzigen Bereich, was das Essen angeht. Bei Shortbread mache ich eine Ausnahme. Sonntags morgens im Bett mit einer Tasse Milchkaffee esse ich auch mal ein süßes Shortbread vorm Frühstück. Das findet mein Mann kurios, denn aufs Dessert nach dem Abendessen verzichte ich gerne. Sonntags morgens im Bett mag ich süß.

Darum geht´s aber heute gar nicht, sondern ums salzige Shortbread. Und das kann ich eigentlich immer essen. Auf dem ziemlich tollen Salzkorn-Blog war kürzlich ein Rezept für Shortbread mit Parmesan, gerösteten Mandeln und Zitronenthymian. Das hatte ich sowieso schon im Auge, und dann kam direkt auch die passende Gelegenheit dafür. Wir gehen nach getaner Arbeit gerne von sechs bis sieben am Wochenende auf den Kaiserberg. Für uns ist der schönste Biergarten in der Gartenschau. Gut (oder schade), dass das anscheinend nicht so viele Leute wissen, denn dort finden wir immer einen Platz in der Sonne. Am liebsten ist mir der Freitag Abend, denn da liegt noch das ganze Wochenende vor uns. Und just am letzten Freitag waren die Brezeln aus. Den Genuss der Weinschorle kann man nämlich mit einer frisch gebackenen, knusprigen und warmen Brezel noch steigern. 


Da wir Sonntag Abend noch einmal als Wochenendabschluß dort hin wollten, uns aber nicht sicher waren, ob es auch wieder Brezeln gibt, kam das mit dem Shortbread genau richtig. Geht ja auch schnell. Also hab ich die erste Portion Shortbread nach dem Rezept von Grain de Sel angerührt und gebacken. Da Herr Schneider noch mit irgendwas beschäftigt war und ich schon in lauwarm einige der leckeren kleinen Dinger gegessen hatte, machte ich mich direkt an die zweite Portion. Der Backofen war ja eh schon heiß...

Die Mandeln waren alle und den schönen Zitronen-Thymian im Garten hatte ich schon ziemlich dezimiert, also musste ich improvisieren. Eine Packung Pinienkerne und geräucherten, scharfen Paprika konnte ich mir gut vorstellen im Shortbread. 
Das Shortbread duftete schon im Backofen himmlisch. Und mit zwei Sorten Gebäck ist man zur Weinschorle auf der sicheren Seite. Brezeln gab es am Sonntag auch wieder und so habe ich die Shortbread-Dose Montag mit ins Büro genommen und unter den Kollegen verteilt. Beide Sorten wurden gerne genommen, das Ersatz-Gebäck mit dem geräucherten Paprika war aber eindeutig der Favorit. Deshalb hier noch schnell das Rezept, auch wenn eigentlich schon alles gesagt ist.

60 g Pinienkerne, trocken in der Pfanne geröstet
100 g kalte Butter
60 g Parmesan
1/2 bis 1 TL geräucherter Paprika
125 g Mehl (Weizen 405)
1 Prise Salz
1 TL Honig
fleur de sel 

Die Zutaten werden miteinander vermischt und der Teig im Originalrezept für eine halbe Stunde gekühlt. Die Kühlung habe ich mir gespart, was auch funktioniert hat. Dann den Teig 0,5 cm hoch ausrollen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in Rauten oder Stäbchen schneiden und ca. 20 Minuten auf Umluft bei 150° C in den Backofen schieben.

Ich hab als sie aus dem Ofen kamen noch etwas frisch gemahlenen Pfeffer drüber gegeben. Den geräucherten Paprika kaufe ich immer in Alkmaar, wenn wir Urlaub in Holland machen. Gibt es aber auch hier in gut sortierten Läden. Und dass mir der in Alkmaar erstandene irgendwie besser schmeckt, liegt vermutlich einfach an den Urlaubserinnerungen und der hübschen Dose. Ich steh einfach auf Firlefanz und Kniddelfuddel..

Edit:  Danke an alle, die mir meine Schreibfehler aus den Rezepten raus sammeln. Insbesondere liebe Grüße nach München an meine Freundin Edda.  Wer hat schon das Glück mit seiner früheren Deutschlehrerin befreundet zu sein? Du hast natürlich Recht und es heißt gebacken! Wir Pfälzer werden es wohl nie lernen :D