Donnerstag, 16. April 2015

Ottolenghi auf pfälzisch

Veggieschneckchen hat von Oma ein Kochbuch zu Ostern bekommen. Eins für Besseresser. Es ist das Buch "Vegetarisches Köstlichkeiten" von Yotam Ottolenghi. Falls jemand nichts mit dem Namen anfangen kann: Ottolenghi hat für viele die vegetarische Küche aus der Ecke "Lila Latzhosen" in die Ecke "cool und sexy" geschrieben. Ein wirklich toller Koch. Er hat vor allem bei den Gewürzen einen Touch Nahost und die Gerichte sind oft sehr leicht nach zu kochen und nicht allzu aufwändig. Uns Landeiern fällt es allerdings manchmal nicht leicht, alle Zutaten schnell und einfach zu beschaffen. Würden wir jetzt in Berlin, Hamburg oder München leben.. aber das ist eine andere Geschichte.


Voller Begeisterung kam dann am Tag des Geschenks, Herr und Frau Schneider weilten gerade im Zoo in Leipzig, die Frage, ob wir da direkt was raus kochen könnten. Klar können wir das. 

Die Geschichte mit den Zutaten wurde etwas erschwert durch die Tatsache, dass ich wegen akuter Grippe nicht das Haus verlassen konnte und einen Geschmackssinn hatte ich auch nur ansatzweise. Es musste also was narrensicheres sein, von dem zumindest der größte Teil der Zutaten auch im Haus war. Ich entschied mich für Auberginen-Käse-Kuchen. Eine gute Wahl, wie sich anschließend herausstellte.


Man braucht nur wenige Zutaten:

65 ml Olivenöl und noch ein bisschen was zum Bestreichen
2 mittelgroße Auberginen
150 g Feta
150 g Frischkäse
3 Eier
60 g Sahne
150 g kleine Eiertomaten
10 g Oregano
1 1/2 Teelöffel Za´ atar
Salz, schwarzer Pfeffer

Eiertomaten waren natürlich keine im Haus, aber das ging ja auch genauso gut mit anderen Tomaten. Und das Za´ atar hatte ich irgendwie verlegt. Es besteht aus Thymian, Sesam und Sumach. Thymian und Sesam fand ich ja noch, den Sumach hatte ich aber beim Frühjahrsputz anscheinend auch falsch eingeräumt. Aber Frau Schneider weiß sich ja zu helfen. 

Der Kuchen braucht etwas Zeit, aber das kommt nur durch die Garzeit der Auberginen ganz zu Anfang. Ich kann aber in Wartezeiten wunderbar herumtrödeln, lesen, in der Sonne sitzen. Das macht sich also nicht schlecht.


Man schneidet die Auberginen in ungefähr 2 cm dicke Scheiben, legt sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech, streicht sie mit Olivenöl ein und gibt etwas Meersalz und Pfeffer drauf. Dann kommen sie bei 210° in den vorgeheizten Ofen. Eigentlich nur für 40 Minuten aber Frau Schneider hatte das Olivenöl vergessen und musste nach dem Einölen dann noch mal um 10 Minuten verlängern.. Ich schieb das auf die Grippe, jawoll.


In der Zwischenzeit kleidet man eine tiefe quadratische Backform von ca 20 cm Kantenlänge oder etwas ähnliches mit Alufolie aus und ölt sie leicht ein. 

Wenn die Auberginen dann gar und goldbraun sind legt man sie abwechseln mit Tomatenhälften ( bei mir waren es dann Scheiben ) hochkant in die Form und bestreut sie mit der Hälfte des Oregano. Und da kam dann der pfälzische Touch..es lagen noch Pellkartoffeln im Kühlschrank, die ich gerne weg haben wollte. Die wurden dann kurzerhand geschält und in Scheiben geschnitten mit eingeschichtet. 

Feta, Frischkäse, Eier und Sahne rührt man glatt und gibt die Mischung über das Gemüse. Den restlichen Oregano darüber streuen und ab zurück auf den Ofen, den man auf 170° herunter gedreht hat.

Nach 35-40 Minuten ist die Creme dann gestockt und leicht gebräunt. Das Za´atar wird mit dem restlichen Olivenöl verrührt und auf den Kuchen aufgepinselt. Bei mir war es dann eben nur Schwarzkümmel, Sesam und Thymian. Dafür habe ich zum bestreichen unser leckeres Limonen-Olivenöl benutzt. Passte hervorragend dazu!


Ottolenghi schlägt vor, dass man den Kuchen auf Raumtemperatur abkühlen lassen soll. Unsere Geduld hat nicht gereicht. Wir haben uns über den heißen Kuchen hergemacht und er war ein Gedicht. Da wir nur in kleiner Besetzung, sprich zu viert, gegessen haben, blieb noch ein Stückchen übrig. Den hat das Zuckerschneckchen dann am nächsten Tag kalt gegessen und fand ihn immer noch großartig.

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