Freitag, 29. Mai 2015

Internationaler Tag des Brotaufstrichs

Freitag ist der Tag, an dem ich nach Lust und Laune kochen und backen kann, ohne dass mich jemand stört. Mein Teilzeitjob lässt sich gut an vier Arbeitstagen unterbringen und so bietet es sich an, den Freitag über die Vorbereitungen fürs Wochenende zu treffen. Soll heißen ich putze, wasche, kaufe ein und wenn ich keine kollidierenden Termine wahrnehmen muss, dann koche und backe ich. Das ist eine wunderbare Einstimmung aufs Wochenende und ich bin beim Einlaufen der restlichen Familie superentspannt. 


Heute Morgen sind mir die Orangen und Zitronen im Obstkorb ins Auge gefallen und da war dann auch klar, was ich heute verarbeiten werde. Vermutlich kennt jeder, der eine Familie hat das Phänomen, dass manchmal bestimmte Lebensmittel unglaublich begehrt sind. Das Begehren fällt dann plötzlich schlagartig ab, stürzt in eine tiefe Schlucht und bleibt da bis zu einem vorher nicht berechenbaren Zeitpunkt. Um es weniger theoretisch auszudrücken ein Beispiel: ich kaufe drei Orangen, die einem ganz bestimmten Zweck zugeführt werden sollen. Sobald ich die Einkäufe auspacke und verstaue, stürzen sich sämtliche Kinder auf die Orangen und vertilgen sie, ohne dass ich das in diesem Moment bemerke. Auch Mütter müssen ja mal aufs Klo. 

Ich fange dann also an die Vorbereitungen zu treffen für den "ganz bestimmten Zweck" und merke sobald alles gerichtet ist, dass die Orangen fehlen. Also ziehe ich noch mal los und besorge dieses Mal sechs Orangen, verarbeite die benötigten schnell uns sehe wieder die Kinderhorde die restlichen drei Orangen in Windeseile beseitigt. Beim nächsten Einkauf glaube ich schlauer zu sein und kaufe zehn Orangen ohne bestimmten Zweck. Diese liegen dann entweder bis sie eine Frisur entwickeln oder langsam vor sich hin trocknen wie festzementiert in der Obstschale. Das Begehren ist dann wohl gerade kurz vorher in die Schlucht gefallen. So geschehen. Deshalb waren heute auch Orangen und Zitronen dran.

Eins meiner Lieblingsrezepte bei Zitronenüberschuß ist Lemon Curd. Vor vielen Jahren irgendwo mal gekauft, probiert und verliebt, koche ich das köstliche Zeug mittlerweile einfach selbst. Das ist supereinfach, vor allem wenn man einen Thermomix benutzt. Es funktioniert natürlich wie fast immer, auch ohne dieses Gerät. Man muss nur mehr Geduld mitbringen wenn man Lemon Curd im Topf machen will.



Für vier kleinere Gläschen braucht man 
4 Eier
100 g Butter
370 g Zucker
4 EL geriebene Zitronenschale
130 g Zitronensaft



Die Zutaten füllt man einfach in den Mixtopf und rührt die Masse für 20 Minuten bei 90° auf Stufe 2 ohne den Messbecher. Dann noch kurz auf Stufe 6 gut vermischen und abfüllen. Dabei macht man besser den Messbecher drauf schon fliegt einem das Zeug um die Ohren. Hab ich alles schon probiert...
Lemon Curd kann man im Schraubglas gut im Kühlschrank für eine ganze Weile aufbewahren. Gekühlt werden muss es allerdings, denn Eier und Butter würden ungekühlt flott verderben.

Da ich nach dem Lemon Curd noch nicht ausgelastet war, habe ich kurzerhand die Orangen und eine Blutorange ausgepresst und eine Zitrusmarmelade gekocht. Rezept braucht man dazu nicht, denn Gelierzucker 1:2 und Orangensaft mischen ist ja kein Hexenwerk. Das Aufkochen passiert bei mir dann auch im Thermomix. Die säuerliche Orangenmarmelade schmeckt total lecker mit griechischem Joghurt.



Und wenn ich mir die Bananen anschau, dann werden die wohl auch dran glauben. Selbst diese lassen sich zumindest im Thermomix problemlos zu einer Marmelade verkochen. Sie braucht, um nicht zu süß zu sein, auch einen Gegenpol. Den bekommt sie bei mir durch Limettensaft oder Zitronensaft. Gut passen auch Zimt, Cardamom und deren winterliche Kumpanen mit rein. Ohne Thermomix würde ich die Marmelade eher nicht kochen wollen. Die Bananen sind gut im Anbrennen und selbst mit dem ständigen Gerühre durchs Messer bleibt immer ein bisschen was im Mixtopf hängen. 

Fehlt jetzt nur noch das Shortbread zum Lemon Curd. Ich glaube das muss dann auch noch heute Mittag ...

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