Samstag, 23. Mai 2015

Linzertortenlust

Hat ein bisschen länger gedauert, bis ich mich zurückgemeldet habe. Der Kurzurlaub in Holland hat mich am Schreiben und Kochen gehindert, allerdings nicht am Essen. Das war wie immer großartig und es ist verwunderlich, dass ich meine Hosen noch schließen kann. 

Was ich besonders cool an Holland finde ist, dass man quasi zu allem Pommes essen darf. Die fettigen Stäbchen verschmähe ich meistens zu Hause, in Holland krieg ich da kaum genug von. Ich glaube sie sind da einfach besser. Oder vielleicht schmecken sie auch nur so toll weil es sie nur im Urlaub gibt...

Zugegeben, wir waren eigentlich nur drei Tage in Holland. Die restliche Zeit habe ich zwar gekocht, aber es war nur mäßig blogwürdig. Exemplarisch nenne ich jetzt mal die Süßkartoffelpommes mit Avocadodip. Gewünscht waren knusprige Süßkartoffelstäbchen. Erhalten habe ich Pommes mit der Konsistenz von Spagetti. Gekochten Spagetti, versteht sich... Geschmacklich einwandfrei, dennoch nicht zu verwerten. Die Handvoll, die übrig blieb, wanderte in den Mixer und wurde zu einem Dip. Der war dann zwar hochgelobt, läßt sich aber nie im Leben wiederholen. Herr Schneider fand er schmecke wie süßer Senf, meine Kollegin betitelte ihn mit " veganer Currywurst-Dip". Decken wir also den Mantel des Schweigens über diese Untat.


Aber ich bin zurück, kann mittlerweile sogar wieder essen, und heute Mittag hat mich eine unglaublich Lust auf Linzertorte befallen.
Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise bin ich mit süßem Zeug nicht wirklich zu locken. Meine Pupillen weiten sich eher bei Käse und Oliven. Heute musste es aber sein. Nicht irgendein Kuchen, auch nicht einfach schnell beim Lieblingskonditor vorbei gehen um ein winziges Stückchen Sünde zu kaufen. Aber das Ergebnis war auf jeden Fall den Umstand wert.

Hier nun also das Linzertortenrezept. Nicht schwierig, nicht wirklich aufwendig. Allein die oben aufzulegenden Streifen sind ein bisschen Gemurkse. Er sah dann auch zugegebenermaßen nicht perfekt aus. Aber der Geschmack war... unglaublich.

Man braucht:
300g Weizenmehl
250g Zucker
150 kalte Butter
250 g Mandeln
1 Ei
2 EL Sahne
3 EL Amaretto
3 TL Zimt
1 TL Backkakao

Und eigentlich käme dann als Füllung 500 g Johannisbeermarmelade zwischen die Teigschichten. Die Linzertorte kam mir aber gerade recht um verschiedene Marmeladenreste, die sich im Kühlschrank breitmachten, in bunter Mischung einzubringen. Zugegebenermaßen war auch Johannisbeermarmelade mit dabei.


Die Zutaten minus Marmelade verknetet man zu einem Teig, packt diesen in Folie und kühlt ihn eine Stunde. Dann nimmt man davon 2/3 ab, rollt diese aus und legt eine Tarteform mit Rand damit aus. Darauf kommt dann die Marmelade und das letzte Drittel wird ausgerollt und in Streifen geschnitten als Netz oben auf die Marmelade gelegt.

Das Ganze kommt dann bei 170° Umluft für 40 Minuten in den vorgeheizten Backofen. 

Eigentlich soll man Linzertorten eine Woche lang ruhen lassen, bevor man sie anschneidet. Das ging natürlich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sie den nächsten Morgen erlebt. In kleine Würfelchen geschnitten ist das auch die perfekte Zugabe zu einem Espresso nach dem Essen. Ich zieh mich jetzt erst mal mit der Linzertorte auf die Terasse zurück. Vermutlich wird das Abendessen für mich wegen Linzertortenvergiftung dann entfallen... 

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