Samstag, 18. April 2015

Frau Schneider und das Keksteig Massaker

Pinterest ist schuld. Pinterest ist IMMER schuld!

Verschiedentlich habe ich schon erwähnt, dass ich bekennende Grobmotorikerin bin. Deshalb weiß ich normalerweise, was ich mir zutrauen kann. Pinterest suggeriert mit jedoch alle Jahre wieder, dass für Grobmotoriker ungeeignete Techniken eigentlich gaaaaanz einfach wären und ich bisher nur einen Kniff übersehen habe. Selbiges geschehen am heutigen Samstag.


In den letzten Wochen tauchen immer diese hinreißenden Törtchen aus Keksteig auf meiner Seite auf. Die gehen total einfach. Man stellt einen Keksteig her, rollt kleine Kugeln daraus, legt sie in die Mulden des Muffinblechs, drückt ein kleines Gläschen in die Mitte und der Keksteig verformt sich selbständig und freiwillig so, dass ein kleines Kekstörtchen entsteht. Und natürlich erliege ich der Versuchung das nachzumachen. 


Ich liebe diese französischen Tartelettes aus Mürbeteig, in die man Vanillepudding einfüllt und dann mit frischen Früchten belegt. Sieht toll aus, macht was her, ist fast keine Arbeit ( Obst schnippeln beherrsche ich ) und schmecken auch noch toll. Das sollte es also heute mittag geben, allerdings mit selbstgebackten Mürbeteigförmchen. 


Der Teig ist schnell angefertigt, die Kugeln flott gerollt. Ich erliege nicht der Illusion, dass pures buttern der Mulden bei mir ausreichen würde, denn selbst nicht klebrige Dinge halten sich bei mir mit Beharrlichkeit am Blech, an der Pfanne oder eben in den Muffinmulden fest.. vermutlich aus Angst aufgegessen zu werden. Die Angst ist ja berechtigt bei uns!
Also stülpe ich in jede Mulde ein Papierhütchen und lege die erste Kugel ein. 

Zum Formen habe ich mir ein in der Größe passendes Gläschen genommen und drücke vorsichtig in die Mitte der Kugel. Sie gibt nach, dellt sich ein, der Rand drückt sich am Gläschen hoch und ich habe das perfekte Kekstörtchen. Yessss. Jetzt nur noch das Gläschen herausziehen..... .und ab da wurde es dann unschön. 
Der Mürbeteig hat sich natürlich um das Gläschen gestülpt und ist nur mit roher Gewalt wieder davon zu entfernen. Kein Drehen oder behutsames auf Schütteln vermag ihn davon zu trennen. Und ja, ich habe vorher gekühlt..

Nach kurzer Zeit wird mir klar, dass auch lautes Fluchen nicht hilfreich ist, außer dass es unseren bettelnder Kater zur Flucht aus der Küche bewegt. Nach der kurzen Erwägung den Teig unter sorgfältigem Rühren in den Ausguss zu kippen, greife ich zu Plan B. 

Mehl auf die Küchenarbeitsplatte, Kugeln plattdrücken und dann in die Förmen legen. Etwas Andrücken und den überstehenden Teig abschneiden, dann auf 170° für 20 Minuten in den Backofen.
Ab da wird es besser!

Die Törtchen kommen in gerade noch vertretbarer Form und köstlich duftend aus dem Backofen. Nach kurzem Abkühlen fülle ich sie mit Vanillepudding, drapiere Orangenfilet und Stückchen von Erdbeeren darauf und bin wieder mit der Welt versöhnt.

Sie schmecken tatsächlich ziemlich großartig, allerdings muss man sie aus der Papiertüte löffeln. Natürlich sind sie damit fest verbackt und ich bin heilfroh, dass wir nicht zu fünft ums Muffinblech sitzen müssen, jeder mit einer Gabel bewaffnet, weil ich naives Ding geglaubt habe, die Papiermanschetten nicht einlegen zu müssen.

Achja, der Teig..
300 g Mehl, 200g Butter, 1 Ei, 100 g Zucker, 1 Prise Salz und eine Packung Vanillezucker... verkneten, 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen... fertig.


2 Kommentare:

  1. großartig, auch ich verfalle immer wieder der pinterst illusion 😂😂😂

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  2. Schön, wenn man nicht alleine ist :D

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